Jakobsweg Unterallgäu
Jakobsweg Unterallgäu - pilgern auf den Spuren von Kneipp
Alles über die Jakobsweg Etappe Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach präsentiert von der Genobank Unterallgäu.
Bad Wörishofen, 23.06.2025
Jakobsweg Unterallgäu
Bad Wörishofen, 23.06.2025
Der Jakobsweg Unterallgäu ist im Vergleich zu seinem großen Bruder, dem „Camino“ noch relativ unbekannt. Schade eigentlich, denn die Wanderwege sind abwechslungsreich und gut ausgebaut, was vor allem Pilger-Anfängern entgegenkommt. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um die Etappe von der Kneipp-Stadt Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach zu gehen und das Unterallgäu dabei von einer neuen Seite kennengelernt.
Der berühmte Jakobuspilgerweg „Camino“ führt von Augsburg durch das Unterallgäu. Dabei teilt sich der Hauptweg in eine Ost- und eine West-Route, die sich in Bad Grönenbach wieder treffen, um Wanderer über die Schweiz und Frankreich nach Santiago de Compostela in Spanien zu leiten. Unsere Jakobsweg Unterallgäu Etappe führt auf dem Ostweg von Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach. 23,8 km beträgt die Strecke durch leichtes Gelände laut App und ist mit ein paar kleineren Pausen in gut sechs Stunden begehbar.
Vom Start an der Genobank Filiale Bad Wörishofen geht es durch den Kurpark über Kies und Asphalt, über Feld und durch Wald in Richtung Süd-Westen. Alleine hier an der Wirkungsstätte von Sebastian Kneipp stehen den müden Pilgerbeinen während der Saison 24 Kneippanlagen zur Verfügung. Weitere Wassertretanlagen folgen auf dem Streckenverlauf des Unterallgäuer Jakobsweges in Dirlewang und Markt Rettenbach. Die Route ist gut ausgeschildert und die Wege sind in einem sehr guten Zustand. Das schätzen auch zahlreiche E-Biker, die uns freundlich grüßen. Genau wie die Anwohner der Dörfer. Eine Übersicht der schönsten Kneippanlagen im Unterallgäu findest du hier.
„Sonnenschein, Stille, Seele baumeln lassen: Der Jakobsweg Unterallgäu ist mehr als ein Weg – er ist eine Auszeit zum Erholen und Entspannen.“
Pilgern im Unterallgäu heißt auch neue Menschen kennenlernen. So kommen wir auf der Jakobsweg Etappe von Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach immer wieder mit Einheimischen ins Gespräch. Viele haben natürlich schon vom Jakobusweg vor ihrer Haustür gehört. Überraschenderweise ist keiner von ihnen bislang selbst eine Etappe gegangen. Schade eigentlich. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Überhaupt ist die Pilgerstrecke nur wenig frequentiert, was insbesondere ruhesuchende Wanderer freuen wird. Nach rund 8 gelaufenen Kilometern gönnen wir uns einen kleinen Umweg nach Dirlewang, um bei der Raiffeisen Ware (gut sortierter familiärer Dorfladen mit frischen regionalen Produkten) etwas Proviant zu kaufen. Auch hier treffen wir auf interessierte Kunden und Mitarbeiter, denen wir voll motiviert vom Jakobsweg Unterallgäu und von unserem Ziel erzählen. Tipp: Auch für Radler oder E-Biker ist die Jakobsweg Etappe von Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach super befahrbar
„Ich wusste gar nicht, dass der berühmte Jakobsweg nach Santiago durch das Unterallgäu verläuft. Vielleicht gehe ich irgendwann die ganze Strecke.“
Weiter geht's über Felder und durch Wälder, mal sonnig, mal schattig über Köngetried nach Mussenhausen. Immer wieder laden idyllisch gelegene Bänke mit toller Aussicht über das Unterallgäu zum Rasten und Verweilen ein. Die Vegetation ist saftig und grün. Ziegen und Schafe auf den Weiden beobachten uns neugierig. Trotz langsam müde werdender Beine belassen wir es bei einem kurzen Zaungespräch und ziehen durch in Richtung eines wichtigen Zwischenziels: der Eis-Automat bei St. Maria vom Berge Karmel im malerischen oberschwäbischen Örtchen Mussenhausen. Die katholische Wallfahrtskirche aus dem 17. Jahrhundert ist eine echte Sehenswürdigkeit auf dem Jakobsweg Unterallgäu. Wer möchte, kann sich hier etwas Zeit zum Gebet nehmen oder einfach die beeindruckend schönen Fresken und Malereien bewundern. Kurz vor dem Eingang kommt uns ein bekanntes Unterallgäuer Gesicht auf seinem Traktor entgegen: der ehemalige Genobank Vorstandsvorsitzende Anton Jall. Er berichtet begeistert von der neu ausgebauten Pilgerunterkunft im Klostergarten der Kirche. Das müssen wir uns ansehen und kaufen uns ein leckeres regionales Speiseeis im Becher, bevor wir dort anklopfen.
„Der Jakobsweg durchs Unterallgäu hat mir gezeigt, dass das Glück oft in der Langsamkeit liegt – begleitet von strahlendem Sonnenschein und netten Menschen.“
Am Rande des Schlossgartens steht die kleine aber feine Pilgerunterkunft. Früher als Schweinestall genutzt, wurde das Gebäude von zwei befreundeten Architekten-Familien aufwändig saniert und liebevoll eingerichtet. Die Eröffnung ist für Sommer 2025 geplant. Neben einem kleinen Bad steht den Pilgern des Jakobsweges Unterallgäu eine große Gemeinschaftsküche zur Verfügung sowie offene komfortable Schlafkojen unter dem Dach. Gerne würden wir noch etwas an diesem schönen Ort bleiben, aber unser Ziel in Markt Rettenbach ruft und so folgen wir unserer inneren Stimme. Informationen zu dieser und weiteren Unterkünften auf dem Jakobsweg Unterallgäu von Bad Wörishofen nach Markt Rettenbach findest du hier.
Den letzten Teilabschnitt des Unterallgäuer Camino orientieren wir uns am Kirchturm von St. Jakobus in Markt Rettenbach. Rund 20 Kilometer sind wir inzwischen unterwegs. Umwege möchte trotz der schönen Landschaft niemand mehr gehen. Die Beine sind schwer, doch das Herz ist leicht. Wirklich in uns gekehrt sind wir bei all den interessanten Begegnungen und Sehenswürdigkeiten nicht. Aber wir sind glücklich, gemeinsam etwas geschafft zu haben. Ein schönes Gefühl, das Lust auf mehr macht. Vielleicht nicht gleich Santiago. Aber die nächste Etappe auf dem Unterallgäuer Jakobsweg nach Bad Grönenbach wäre doch was.
9 MB
Bereichsleiter Vorstandsstab
Tel: 08261 7659-122